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Peking

Auf chinesisch sagt man Beijing. Man sagte uns aber, die Langnasen (so nennt man die Europäer) dürften Peking sagen.

Unser Zug nach der Ankunft in Peking:

Die Schlafwagenschaffnerinnen und Schaffner standen immer in einer Art Achtungsstellung neben dem Eingang:

Ein Zug diesmal mit einer neuen Farbvariante:

Einige Lokomotiven mit einer hochmodernen Kastenform. Am Personenwagen sieht man deutlich die automatische Kupplung ohne Puffer und die hohen Perrons:

Der Bahnhof von Peking. Auf dem Platz befand sich immer eine grosse Menschenmenge. Schon in Datong wurden die Gepäckstücke der Fahrgäste wie in den Flughäfen geröntgt. Die Bahnsteige dürfen nur mit einer Bahnsteigkarte betreten werden:

Der alte Bahnhof in der Nähe des Tianmenplatzes. In ihm findet man ein Internetkaffee mit einem Viertelstundentarif von 5 Yuan (ca. 70 Rappen oder 45 Cent). Im Hotel kosteten 10 Minuten 10 Yuan. Zum Vergleich: In Datong bezahlte ich für eine halbe Stunde einen Yuan. Andere Internetkaffees fand ich in Peking nicht, obwohl es sie eigentlich geben müsste. Offenbar müsste man dazu das eigentliche Zentrum verlassen.

Hier unser Hotel in Peking:

Das Hotel wurde Ende der Achtzigerjahre gebaut. "Ein altes Hotel", wie unsere chinesische Reiseführerin meinte. Alle mehr als 10 Jahre alten Gebäude gelten in Peking als alt.

Dass in Peking viel gebaut wird, sieht man an der Baugrube von unserem Zimmer aus. Tag und Nacht wurde hier gebaut und lärmten die Bagger:

Auch dies gehört zu Peking:

Aus dem Wasserhahn fliesst kein Trinkwasser.

Schon in Erlian machten wir erstmals Bekanntschaft mit den chinesischen Esssitten. Hier ein Esstisch nach dem Essen:

Die mittlere Glasplatte ist drehbar. Die Gäste können den Teller mit den Gerichten zu sich drehen und sich bedienen. Uns wurde bei jedem Essen eine Vielzahl von Speisen angeboten. Wie man leicht sehen kann, blieben immer sehr viele Resten übrig. Ob die Chinesen wohl auch immer ein solches Festmal vorgesetzt bekommen? Oft wurde neben den Stäbchen für die ausländischen Touristen auch Gabeln angeboten.

Der erste Besuch in Peking galt, wie nicht anders zu erwarten, dem Tianmenplatz. Hinten das Tor zum himmlischen Frieden:

Man denkt unwillkürlich: "Hier wars." Ob das Massaker auf dem Tianmenplatz in China auch gleich in Erinnerung geblieben ist?

Hier der riesige, ca. 50ha grosse Platz mit dem Mao Mausoleum. Verglichen mit dem Tianmenplatz ist der rote Platz in Moskau nur ein Plätzchen:

Bei Sonnenuntergang wird die Fahne mit einem militärischen Zeremoniell eingezogen. Viele Chinesen strömten zu diesem Schauspiel:

Im Gebäude Hintergrund tagt der Volkskongress. In seinem Saal finden 10'000 Abgeordnete Platz. Der Volkskongress tagt nur alle paar Jahre und zählte bisher nie mehr als knapp 3500 Mitglieder:

Diese Soldaten marschieren zum Fahnenzeremoniell auf:

Das Tor zum himmlischen Frieden. Hier rief Mao 1949 die Volksrepublik China aus:

Hinter dem Tor zum himmlischen Frieden erstreckt sich die verbotene Stadt. Sie war der Wohnsitz des Kaisers. Mit allen Bediensteten und Soldaten wohnten hier ca. 10'000 Menschen, darunter auch 3000 Eunuchen. In Peking wird gegenwärtig im Hinblick auf die olympischen Spiele viel renoviert. Uns wurde gesagt, zuerst sei das in unmittelbarer Nachbarschaft von Hongkong gelegene Kanton entwickelt worden. Dann habe man sich auf Schanghai konzentriert und jetzt fliesse wegen der olympischen Spiele alles Geld nach Peking.

Deutlich erkennt man das trübe Wetter mit der enorm hohen Luftfeuchtigkeit.

Auch in Peking: Viele Trolleybusse.

In Peking werden jede Menge Strasse gebaut. Gegenwärtig ist die 6. Ringstrasse mit einer Länge von ca. 100km im Bau. Diese Strassen haben insgesamt 10 Spuren. Hier eine Kreuzung in der Innenstadt:

Bei der Fahrt über den Platz wird der Stromabnehmer gesenkt:

Anschliessend wird er wieder gehoben. Die Führung verhindert das Entgleisen:

Noch ein Autobus:

Peking besitzt drei Metrolinien. Fünf sind im Hinblick auf die olympischen Spiele im Bau.

Die Stationseingänge sind recht schmucklos gehaltenen:

In der Station:

Ein Metrozug:

Die Stationen sind auch in lateinischer Schrift angeschrieben. Eine Fahrt kostet 3 Yuan (ca. 60 Rappen oder 40 Cent). Das Billet löst man vor der Fahrt am Schalter.

Aus dem Bus aufgenommen, das Olympiastadion im Bau. Es ist ein Werk des Basler Architekturbureaus Herzog & de Meuron:

Noch ein paar Hochhäuser in Peking:

 

Das obere Bild wurde aus dem Hotel aufgenommen. Man findet tatsächlich ein paar Meter hinter dem Hotel noch ein niedrige, alte Häuser mit vielen Bäumen und kleinen Läden. Als ich dort durchging war es jedoch zu dunkel, um Photos zu machen.

Auch dies sieht man in China: Mac Donalds und Kentucky Fride Chicken:

Noch etwas ohne Bilder: Die Einkindfamilie

China zählt heute etwa 1.3 Mia. Einwohner. Im Jahre 1949 waren es noch 400 Mio. Mao nannte damals Kinder Reichtum. Die Bevölkerungszahl nahm dann aber recht rasch zu, aufgrund der langen Friedenszeit und der sinkenden Kindersterblichkeit. Allerdings müssen Hungersnöte insbesondere nach dem "grossen Sprung anch vorn" Ende der 50-er Jahre und die Kulturrevolution auch Millionen das Leben gekostet haben. Man entschloss sich zu drastischen Massnahmen. Eine Familie darf nur noch ein Kind haben. Ausnahmen bilden die Minderheiten (Tibeter, Mongolen usw.), welche ca. 10% der chinesischen Bevölkerung ausmachen. Ihnen gesteht man zwei Kinder zu. Ebenso der Landbevölkerung, wenn das erste Kind ein Mädchen ist. Neuerdings darf eine Familie zwei Kinder haben, wenn beide Eltern einen Magisterabschluss besitzen. Hat eine Familie trotzdem zwei Kinder, so drohen Strafen. Die Busse soll 100'000 Yuan betragen, soviel wie eine Wohnung oder ein Auto. Ist dies für begüterte Schichten nicht eine Gebühr, welche sie gerne entrichten? Ein Monatslohn beträgt, wider gemäss usnerer Führerin. 2000 bis 3000 Yuan.

Kindergärten ab ca. 2.5 Lebensjahren werden als Ganzwochenkindergärten geführt d.h. die Kinder schlafen im Kindergarten. Ob dies für alle Kindergärten zutrifft, weiss ich allerdings nicht.

Angesicht der drohenden Bevölkerungsexplosion verstehe ich die Massnahmen der chinesischen Regierung. Man wird aber die Vorschriften irgend einmal lockern müssen, sonst nimmt die Bevölkerung Chinas bald doch wieder ab, wenn sie tatsächlich konsequent durchgesetzt werden.

Die Reihenfolge der Wünsche einer jungen chinesischen Familie wurde uns wie folgt geschildert: Zuerst eine Wohnung, dann ein Auto, dann ein Kind. Das Land für die Häuser gehört dem Staat. Es wird nur im Baurecht abgegeben.

Universitäten verlangen neuerdings auch Studiengebühren. Man sprach von 8000 bis 10000 Yuan pro Jahr. Also recht horrende Beträge. Wie man uns sagte, stösst die neue Ungleichheit bei den älteren Chinesen auf Kritik. Früher waren alle gleich. Allerdings war der Lebensstandard wesentlich niedriger. Auch Religionsfreiheit wie heute gab es früher kaum. Bettler trifft man in China ebenso wie Leute welche selbst PET-Flaschen aus dem Abfall sammeln.

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