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Archiv Dezember 2003 bis Dezember 2004

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Inhalt:


Bahn 2000 und Dietikon

Mit viel Tamtam wurde die erste Etappe der Bahn 2000 eröffnet. Sie bringt auch Dietikon Verbesserungen. Leider hat man uns die Schnellzugshalte in den Tagesrandverbindungen weggenommen. Ungenügend sind die von der SBB verteilten Fahrplaninformationen.

Die Verbesserungen

Die S3 fährt nun auch am Abend und Sonntag bis Dietikon. Damit haben wir einen Viertelstundentakt nach Zürich. Jede Stunde fährt zudem die S3 weiter über Lenzburg nach Aarau. Dort kann man mit dem Interregio Bern erreichen. Die Fahrt von Dietikon nach Bern dauert damit noch 1 Stunde 13 Minuten.

Die Züge Basel Flughafen halten neu in Dietikon. Damit erhalten wir nicht nur schnellere Verbindungen nach Basel und dem Flughafen. Auch Oerlikon ist damit schneller erreichbar.

In den Stosszeiten halten die Zusatzzüge z.B. nach Muri auch in Dietikon. Da diese Züge zwischen Dietikon nur noch in Altstetten halten, ergeben sich für die Pendler schnelle Verbindungen nach Zürich, nachdem die Fahrzeiten der S-Bahn wiederum verlängert wurden. Teilweise fahren die Züge nicht im unterirdischen Bahnhof Museumsstrasse ab, sondern oben in der Halle.

Das haben wir verloren

Die Verschlechterungen betreffen vor allem die Züge in den Randzeiten. Konnte man bisher mit Abfahrt in Genf um 21.44 Uhr noch nach Dietikon gelangen, so muss man neu schon um 20.56 Uhr abfahren. Aus Bern schon um 23.04 Uhr statt um 23.52 Uhr, aus Luzern schon um 23.10 Uhr statt um 23.54 Uhr, aus Basel um 23.05 Uhr statt um 24.04 Uhr. Dies weil die SBB in den Randzeiten einen Schnellzugshalt in Dietikon gestrichen hat. Auch der Zug bisher 6.13 Uhr ab Dietikon über Biel nach Genf hält in Dietikon nicht mehr.

Schnellzüge halten in Thalwil mit 16'000 Einwohnern und in Bülach mit 14'000 Einwohnern. Wir werden in Zukunft vermehrte Schnellzugshalte fordern. Der Spätzug hält auch in Burgdorf (ca. 14'500 Einwohner), Herzogenbuchsee (ca. 4'400 Einwohner), Langenthal (ca. 14'400 Einwohner), Olten (ca. 16'500 Einwohner), Aarau (ca. 15'300 Einwohner) und Lenzburg (ca. 7'500 Einwohner). Dann könnte er auch in Dietikon halten. Dietikon besitzt übrigens ein grosses Velohaus und eine Park-and-Ride Anlage. Man kann auch aus den umliegenden Ortschaften noch sehr spät von Dietikon aus nach Hause gelangen. Man ist dann allerdings auf ein privates Verkehrsmittel angewiesen.

Die SBB möchten in Dietikon einen Umladeterminal für Container bauen (einen sogenannten Gatewayterminal). Neben dem grossen Landverbrauch wird dieser wird einen ansehnlichen zusätzlichen Verkehr bringen. Man spricht von 1000 zusätzlichen Lastwagenfahrten pro Tag. Unverständlich, dass angesichts dieser neuen zusätzlichen Belastung für unsere Stadt die SBB gerade die Halte der Schnellzüge in den Randzeiten in Dietikon streichen. Nach diesem Affront werden wir uns umso mehr mit aller Macht gegen den Gatewayterminal wehren.

Diese Informationen sind falsch

Die bisherigen Gratisfahrpläne einzelner Linien gibt es nicht mehr. Neu muss man sich durch das dicke Kursbuch, den PC-Fahrplan, über Internet oder durch die Broschüren mit den besten Verbindungen orientieren. Nur geben diese nicht immer die schnellsten Verbindungen an.

Von Biel oder Solothurn kann man bei Abfahrt von Biel 15 Minuten nach der vollen Stunde mit Umsteigen in Olten auf den Interregio Bern Zürich und dann in Aarau auf die S3 schon knappe 1 1/2 Stunden später in Dietikon sein. Die Broschüre der SBB gibt jedoch die eine Viertelstunden langsamere Verbindung über Zürich an. Ich weiss nicht, ob dies der einzige derartige Fall ist. So oder so empfiehlt es sich, sich anderweitig zusätzlich zu informieren.

4. Januar 2005

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Wie ehrlich ist Otto Ineichen?

In der Sendung Zischtigsclub des Schweizer Fernsehens behauptete FDP Nationalrat Otto Ineichen (Inhaber der Ladenkette Otto's), ein Zürcher Kantonsschullehrer verdiene zwischen Fr. 180'000.-- und Fr. 190'000.-- pro Jahr. Nun ist gemäss Lohntabelle Fr. 169'209.-- pro Jahr der höchste Lohn eines Zürcher Kantonsschullehrers. Wer nun glaubt, Otto Ineichen habe sich entschuldigt und den Irrtum richtiggestellt irrt sich gewaltig.

Auf die falsche Behauptung reagierte nicht nur ich. So erfuhr ich, dass ein Bekannter mit Herrn Ineichen ein Gespräch führte. Herr Ineichen erklärte, er besitze die Lohnabrechnung eines Kantonsschullehrers mit einem derart hohen Lohn. Dieser muss aber eine Zulage z.B. als Rektor enthalten. Ein Rektor hat meines Wissens eine Zulage von ca. Fr. 36'000.-- pro Jahr. Unter einem Kantonsschullehrer versteht man aber beim besten Willen keinen Rektor.

Ich sandte Herrn Ineichen die Lohntabelle der Kantonsschullehrer mit einem Begleitbrief. Darin teilte ich ihm auch mit, dass sich die meisten Lehrer im unteren Teil der Tabelle befinden, da Stufenanstiege seit Jahren nur noch selten gewährt werden. Erst kürzlich wurden die Stufenanstiege wieder für vier Jahre sistiert. Ein junger Lehrer hat bei der heutigen Politik keine Chance je in die höchsten Stufen aufzusteigen.

Nun dachte ich, Herr Ineichen würde seinen Fehler eingestehen. Weit gefehlt. Herr Ineichen behauptet, ihm lägen verlässliche Zahlen vor, die seine Aussagen stützten und hat dazu noch die Stirn, sich als ehrlichen Politiker zu bezeichnen (siehe Antwort von Otto Ineichen). Dafür habe ich kein Verständnis. Ich hoffe, das Schweizer Fernsehen wird diesen Herrn nie mehr zu einer Diskussionssendung einladen. Ob seine Kunden in Otto's wohl auch so unehrlich behandelt werden?

4. September 2004

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Lehrstellen gegen Geld? Chancengleichheit Adee?

Wie in der Presse zu lesen war, wurden Informatiklehrstellen angeboten, wenn der Lehrling die Kleinigkeit von Fr. 50'000.-- hinzublättern bereit war. Lehrstellen in interessanten Berufen nur noch für Begüterte? Damit würden wir uns von der Chancengleichheit auch definitiv verabschieden.

Im gymnasialen Bereich ist die Chancengleichheit ohnehin nicht gewährleistet: Wer am öffentlichen Gymnasium die Matura nicht schafft, kann in ein privates Gymnasium ausweichen.

Hier ein Beispiel: Ein Schüler trat aus der 6. Primarklasse ins Gymnasium ein. Er bestand die Probezeit nicht und trat ein Jahr später aus der Sekundarschule wieder in die erste Klasse des Gymnasiums ein. nach einem Jahr wurde er provisorisch promoviert und bestand anschliessend das Provisorium nicht. Damit bewies der Schüler wohl endgültig, dass  er im Gymnasium nichts verloren hat. Nicht so sahen es seine Eltern. Sie schickten den Schüler in  eine private Sekundarschule. Dort konnte er nach einem halben Jahr prüfungsfrei ins Gymnasium der gleichen Schule übertreten. Dort kann er zur gleichen Zeit wie seinen ehemaligen Gymnasiumskollegen eine Hausmatura ablegen. Das Schulgeld kostet pro Jahr Fr. 23'800.-- oder für die ganze Gymnasiumszeit runde Fr. 100'000.--.

Kann sich wer genügend Geld und Ehrgeiz hat die Matura an eine Privatschule kaufen, während weniger Kinder mit weniger begüterten Eltern sich mit eine Lehre begnügen müssen, sofern sie sich diese in Zukunft noch leisten können?

9. August 2004

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Deutsche Lokomotiven am Gotthard

Wer mit dem Zug über den Gotthard fährt, dem fallen die roten Güterzugslokomotiven mit der Aufschrift Raillon oder einfach DB auf. Es handelt sich um deutsche Lokomotiven, welche über unsere Passstrecke fahren. Dem Vernehmen nach werden sie von Lokomotivführern des schweizerischen Partners der DB, der BLS, gesteuert.

Im Rahmen der vorangetrieben Liberalisierung soll es jeder Gesellschaft freigestellt sein, mit eigenen Lokomotiven über die Strecken der SBB zu fahren. Dies nützen BLS und DB aus. Die Lokomotiven wurden in Deutschland gebaut und werden in Deutschland gewartet. Uns Schweizern bleibt die Umweltbelastung und ein Entgelt für die Trassebenutzung. Es ist abzusehen, dass diese Lokomotiven bald auch von deutschen Lokomotivführern gesteuert werden, mit kleineren, an die tieferen Lebenshaltungskosten in Deutschland angepassten, Löhnen. Ist dies das Ziel der neoliberalen Wirtschaftspolitik?

1. Juni 2004

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Bürgerliches Abstimmungsdebakel und faule Ausreden

Die Volksabstimmungen vom 16. Mai 2004 endeten mit einem dreifachen Nein. Damit wurden insbesondere das von der Bürgerlichen stark unterstützte Steuerpaket mit überwältigender Mehrheit abgelehnt. Noch schlechter erging es der AHV-Revision, welche unter anderem eine Erhöhung des Rentenalters vorsah. Die StimmbürgerInnen machten damit deutlich, dass sie weder Steuerreduktionen für die Reichen noch einen Abbau bei der AHV wünschen.

Von den abgelehnten Vorlagen wurde nur die Erhöhung der Mehrwertsteuer zur Finanzierung der IV von den Linken halbherzig unterstützt. Diese Vorlage spielte in er Abstimmungspropaganda denn auch kaum eine Rolle. Nun behauptet die SVP, dies sei die entscheidende Abstimmung gewesen und hier habe sie gewonnen. Ich denke, verlogener kann man ein Resultat nicht kommentieren.

Die rechtsbürgerlich dominierte Regierung hat nun an zwei Abstimmungswochenenden klare Niederlagen erlitten. Es zeigt sich einmal mehr, dass man in unserem Land nur mit gemeinsam errungenen Kompromissen vor dem Stimmbürger eine Chance hat. Ob die rechtsbürgerlichen Politiker diese Lektion allerdings begriffen haben, bleibt nach den ersten Kommentaren zweifelhaft.

23. Mai 2004

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Das Steuerpaket schadet der Wirtschaft

Am 16. Mai kommt in der Schweiz das Steuerpaket zur Abstimmung. Oft wird behauptet mit der Steuersenkung für die Reichen, welche das Steuerpaket vorsieht, werde die Wirtschaft angekurbelt. Bei näherem Hinsehen stimmt dies nicht.

Das Steuerpaket will vor allem die Reichen begünstigen. Mit höheren Gebühren oder Leistungsabbau werden dann die kleinen Leute belastet. Sie können ihr Geld dann weniger für den Konsum ausgeben. Die Begüterten hingegen können ohnehin nicht noch mehr konsumieren. Sie werden das Geld investieren und zwar kaum in der Konsumgeschwächten Schweiz sondern eher im Ausland. Vom heutigen Bundesrat Blocher hört man, er habe in China eine Fabrik aufgebaut. Auch der SVP Vorzeigeunternehmer Spuhler beschäftigt nur 200 der 800 Mitarbeiter in der Schweiz. Er kauft eine Fabrik in Deutschland. Seine Investitionen in der Schweiz kompensieren nur einen Teil der in der Schweiz auf dem Rollmaterialsektor verloren gegangenen Arbeitsplätze.

Ein Nein zum Steuerpaket am 16. Mai lässt somit das Geld in den Taschen der Konsumwilligen und schenkt es nicht den Auslandinvestoren.

20. April 2004

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Deutscher neuer Swiss-Chef: Wird die Schweiz an Ausländer verscherbelt?

Ein Deutscher wurde zum neuen Swiss-Chef ernannt. Damit setzt sich die Uebernahme der obersten Führungspositionen in Schweizer Unternehmen durch Ausländer fort. Zum Wohle unseres Landes? Wohl kaum.

 Wir stellen es immer mehr fest: Unsere Unternehmen werden von Ausländern geführt. Ganz extrem ist dies bei der Swiss. Hier sind nun Verwaltungsratspräsident und Konzernchef (CEO nennt man dies in Anpassung an die USA heute) Ausländer. Ich frage mich warum. Diesen Personen liegt das Wohlergehen unseres Landes bestimmt nicht speziell am Herzen. Sie werden auch besonders hemmungslos unsere Schweizer Angestellten entlassen. Von unserem politischen Umfeld haben sie kaum Ahnung. Bestimmt keine gute Voraussetzung für eine erfolgreiche Tätigkeit. Ich hätte nichts gegen einen Ausländer einzuwenden, der seine berufliche Karriere seit Jahren in der Swiss resp. Swissair gemacht hätte. So kann dies nur schief gehen.

Früher war es üblich, die Spitzen der Firmen mit internen Personen zu besetzen. Sie kannten das Unternehmen in dem sich ein eigenständige Firmenkultur herausbilden konnte. Die Berufung eines Externen galt als eigentliches Krisensymptom. Von dieser Tradition weicht man immer mehr ab. Nicht zum Vorteil der Unternehmen. Zobel, der die Rentenanstalt beinahe zugrund wirtschaftete und dann gehen musste, war wenigstens seit langem der erste Generaldirektor der von Aussen zugezogen wurde.

Franz ist Oekonom. Ich halte in der Regel gar nichts von Oekonomen. Schon im Gymnasium wechseln zu oft schlechte Schüler ohne eigentliche Stärken ins Wirtschaftsgymnasium. Auch bei uns studierten seinerzeit eher die schlechten Schüler Oekonomie, oft als Verlegenheitslösung. Mit unserer Wirtschaft ging es abwärts, als die Oekonomen zunehmend das Sagen hatten. Fachkenntnis war da nicht mehr gefragt. Es sei das Gleiche, eine Schachtelkäsefabrik, eine Schule oder eine Fluggesellschaft zu führen. Franz hat immerhin Erfahrung aus der Transportbranche. Er arbeitet von 1990 bis 1994 (als damals 29 bis 33 Jähriger) bei der Lufthansa und zuletzt bei der City-Nightlinie, welche das Nachtzuggeschäft betreibt. Bei der DB war er für das missglückte Tarifsystem im Fernverkehr verantwortlich und wurde danach entlassen. Nun ist aber der Wechsel von dieser Gesellschaft zur Swiss doch der Sprung in eine ganz andere Dimension.

19. April 2004

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Waggonfabrik Pratteln wird geschlossen

Die Waggonfabrik Pratteln wird Ende 2005 endgültig geschlossen. Warum dieser neuerliche Verlust an Arbeitsplätzen? Alle europäischen Eisenbahnen schützen ihre Rollmaterialindustrie, mit Ausnahme der SBB.

Etwas muss man wissen: Der internationale Markt funktioniert bei der Eisenbahnindustrie nicht. In allen grossen Ländern wie Deutschland, Italien oder Frankreich haben ausländische Anbieter bei den Staatseisenbahnen keine Chance.

Die Schliessung von Pratteln ist von der Auftragslage her begründbar. Wenn die Bestellungen für 20 Querneigezüge und 70 Intercity-Doppelstockwagen ausgeführt sind, bleiben dem Werk Pratteln nur noch die Cobra Trams für Zürich. Bei den letzten grossen Bestellungen zog Pratteln den Kürzern.

Bei der Bestellung von Nahverkehrszügen machte Stadler, bei der Bestellung von Doppelstockzügen Siemens und bei der Bestellung von Querneigezügen für die Cisalpino AG Alstom das Rennen. Umstritten sind allerdings alle diese Entscheide. Die Nahverkehrszüge von Stadler werden mit einen so kleinen Adhäsionsgewicht gebaut, dass man um einen effektiven Einsatz fürchtet. Siemens baute noch keine Doppelstockzüge und produziert zum Teil in Tschechien. Dem Vernehmen nach bot das Bombardier Produkt durchsaus gewisse Vorteile, war aber 3% teuerer. Mit diesem negativen Entscheid war die Schliessung von Pratteln vorprogrammiert. Bombardier soll ihrerseits nicht zu einem Preisnachlass bereit gewesen sein.

Ein Trauerspiel scheint mir die Bestellung der Alstom Züge für die Cisalpino AG zu sein. Diese Züge sind mehr oder weniger baugleich mit den bisherigen Cisalpino Zügen. Diese sind wegen ihren vielen Störungen als im Volksmund als Schrottolino bekannt. Mit ihren kleinen Fensterchen sind sie bei den Reisenden äusserst unbeliebt. Offenbar setzten sich die an der Cisalpino AG beteiligten mit ihrer Forderung nach einem italienischen Produkt durch, während die Schweizer einmal mehr bereit waren ihre Rollmaterialindustrie zu opfern.

Hätten die SBB nicht bei den S-Bahnzügen dem etwas teureren Bombardier Angeboten den Vorzug geben sollen, um auch in der Schweiz die Vielfalt der einheimischen Rollmaterialindustrie zu erhalten? Nun sind unsere Bahnen immer mehr von Stadler abhängig, die heute bei Privatbahnen schon praktisch ein Monopol hat.

Als einzige Bombardier Produktionsstätte bleibt in der Schweiz Villeneuve erhalten. Dort wird auch das Cobra-Tram produziert werden. Ob Villeneuve endlich auch für Privatbahnen offerieren wird, bleibe dahingestellt. Noch vor Kurzem erklärte ein Bombardier Manager: "Wir sind keine Nischenproduzenten". Damit überliess man bei den Schweizer Privatbahnen Stadler das Feld.

Neben dem Werk Pratteln schliesst Bombardier drei Werke in Grossbritanien und je eines in Schweden, Portugal und Deutschland.

19. März 2004

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Schlechtere Schulen wegen SVP-FDP Sparwut

Bekanntlich senkte die SVP mit Unterstützung der FDP die Steuern im Kanton Zürich ohne sich um die Folgen zu kümmern. Nun muss die Bevölkerung die Nachteile dieser Sparwut ausbaden. In Dietikon soll die Zahl der Klassen in der Primarschule in diesem Jahr um drei, in den nächsten beiden Jahren je wiederum um zwei gesenkt werden. Damit müssen insgesamt sieben Klassen geschlossen werden. Dies macht ca. 10% der Klassen aus. Somit müssen in jeder Klasse 10% mehr Schüler sitzen.

Seit Jahren setzt sich die Schulpflege von Dietikon bei unseren schwierigen Verhältnissen für kleiner Schulklassen ein. Nun werden diese Bemühungen mit einem Strich zunichte gemacht. Unsere Kinder möchten die Chance für eine gute Bildung haben. Dies ist nur bei kleineren Schulklassen möglich. SVP und FDP tragen die Verantwortung für die Verschlechterung unserer Schulen. Nicht alle Eltern können sich eine Privatschule leisten.

16. Januar 2004

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Es wird kalt in der Schweiz

Mit den neuen Bundesräten Blocher und Merz beginnt in der Schweiz die Zeit einer Regierung der äussersten Rechten. Nicht zu lachen haben werden alle jene auf der Schattenseite des Lebens, welche auf einen starken Staat angewiesen sind.  Mehr als 30 Jahre nach Einführung des Frauenstimmrechts sind die Frauen in der Regierung nurmehr mit einer Frau vertreten. Dafür müssen wir uns in ganz Europa schämen. Wahlfeier für Bundesrat Blocher will er selbst keine. Hat Blocher Angst vor Gegendemonstrationen?

In Zürich und Bern kam es am Abend der Bundesratswahl zu spontanen Demonstration. Der neugewählte Bundesrat Blocher machte mit seiner pauschalen Diffamierung aller Demonstranten als Chaoten klar, dass er an seinem politischen Stil auch in der Landesregierung festhalten wird.

Enttäuschend, dass im letzten Wahlgang mit Herrn Merz ein Mann und keine Frau gewählt wurde.  Nach der Abwahl von Frau Metzler sind damit die Frauen in der Landesregierung noch krasser untervertreten als bisher.

Dies ist auch der CVP zuzuschreiben. Sie erklärte, dass ihre beiden Bundesräte nicht gegeneinander antreten werden. Da die SVP mit Blocher aber die zuerst zur Wiederwahl kommende Frau Metzler angriff, war nach der Wahl von Blocher das Schicksal von Frau Metzler besiegelt. Ich frage mich, warum Frau Metzler sich in dieses Spiel einliess. Damit war klar, dass bei einer Abwahl eines Vertreters der CVP die Frau abgewählt würde. Frau Metzler ist seit über 130 Jahren das erste nicht wiedergewählte Mitglied der Landesregierung. Die Zukunft wird zeigen, ob solche Abwahlen zur Normalität werden.

Frau Metzler hat eine sehr steile Karriere hinter sich. Nach nur drei Jahren als nebenamtliche Regierungsrätin in einem Zwergkanton wurde sie im Alter von 34 Jahren in die Landesregierung gewählt. Nunmehr erhält sie nach nur fünfjähriger Mitgliedschaft in der Regierung immerhin eine lebenslängliche Rente von rund Fr. 200'000.--. Diese wird gekürzt, wenn sie zusammen mit ihrem Gehalt aus andern Tätigkeiten das Gehalt eines aktiven Bundesrats überschreitet. Im Parlament hatte Frau Metzler nach ihrer Abwahl einen sehr starken Abgang. Hier finden Sie ihre Rede vor der Bundesversammlung.

Obwohl die beiden sozialdemokratischen Mitglieder der Landesregierung glanzvoll wiedergewählt wurden, werden die nächsten Jahre für die Linke schwere Jahre werden. Mit den konservativen Bundesräten Blocher, Couchepin und Merz sowie dem zur gehorsam verpflichteten Schmid wird ein klarer Rechtskurs gefahren werden. Die SP wird ihre Strategie an einem ausserordentlichen Parteitag am 6. März 2004 diskutieren.

12. Dezember 2003

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Laufen die Kosten der NEAT tatsächlich aus dem Ruder?

In der letzten Zeit ist viel von Kostenüberschreitungen bei der NEAT (Eisenbahnbasistunnel unter dem Gotthard und Lötschberg) die Rede. Doch woher kommen diese Kostenüberschreitungen? Eine Milliarde Franken kostet allein der Bau des Ceneri- und des Zimmerbergtunnels mit zwei parallelen statt einer Tunnelröhre. Diese wurde gegen den Rat namhafter Experten vom Bundesamt für verkehr verlangt. Nach Ansicht von Prof. Brändli von der ETH wäre ein Bau mit einer Tunnelröhre absolut vertretbar gewesen.

Auf der andern Seite wurden den Forderungen von Anliegern wie z.B. der vom Kanton Uri verlangten unterirdischen Führung durch das Urnerland sehr oft nachgegeben.

Die aus dem Ruder laufenden Kosten sind auf teils unverständliche Entscheide der Behörden zurückzuführen und nicht auf die geologischen Verhältnisse. In dieser Beziehung laufen die Kosten durchaus nicht aus dem Ruder.

6. Dezember 2003

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Dietikon: Jean-Pierre Balbiani in den Stadtrat gewählt

In Dietikon wurde Jean-Pierre Balbiani von der SVP mit 1530 Stimmen in den Stadtrat gewählt. Auf seinen Gegenkandidaten von der SP entfielen 1481 Stimmen. Balbiani lag nur vier Stimmen über dem absoluten Mehr. Mehrere hundert Stimmzettel wurden leer eingelegt.

Wie zu vernehmen war, lag Balbiani nach dem ersten Wahlgang nur 2 Stimmen über dem absoluten Mehr. Darauf wurde nachgezählt.

Nachdem Balbiani von allen bürgerlichen Parteien, Hansjörg Frei jedoch neben der SP nur von den Grünen unterstützt wurde, ist das knappe Ergebnis eigentlich schon eine Ueberraschung. Das Limmattaler Tagblatt sprach denn auch von mehr als einem Achtungserfolg. Auf jeden Fall bleiben für Frei bei den Gesamterneuerungswahlen alle Optionen offen.

Interessant wäre zu wissen, warum so viel Stimmen leer eingelegt wurden. Wussten die Stimmenden nicht wer kandidiert? Möglich wäre dies vor allem bei den rasch entschlossenen, brieflich Stimmenden. Die Parteien verschliefen den Wahlkampfbeginn regelrecht und begannen die Kandidaten erst nachdem die Stimmcouverts schon verteilt waren mit Flugblättern und Plakaten bekannt zu machen. Oder ist es unsern Einwohnern einfach egal, wer sie in der Stadtregierung vertritt?

5. Dezember 2003

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Wie viel kostet Windenergie?

Oft werden für die Kosten der Windenergie horrende Beträge genannt. Hier die beim Tauernwindpark in Oesterreich zu erwartenden Stromkosten.

Der Tauernwindpark mit seinen 11 Windrädern liegt auf einer Höhe von 1900m. Er hat insgesamt eine Leistung von 19.25 MW installiert. Die Anlage kam vor knapp einem Jahr in Betrieb. Näheres siehe unter www.tauernwind.com

Rechnet man mit einer Lebensdauer der Anlage von 25 Jahren, einer Verzinsung des Kapitals von 4% und einem Wechselkurs von Euro in Franken von 1.55 Euro für einen Franken, so erhält man einen Strompreis von 9.9 Rappen pro kWh. Kann die Anlage länger als erwartet betrieben werden oder ist der Zinssatz für das investierte Kapital kleiner, so reduziert sich der Strompreis. Bei der Stromproduktion wurde von einer Schätzung ausgegangen.

Interessant wäre ein Vergleich mit den Kosten von Atomstrom. Ich fragte vor den Atomausstiegsinitiativen nach und erhielt keine Antwort. Die Kosten für den Abbruch der Kernkraftwerke seien noch zu unbekannt. So oder so darf der weiteren Entwicklung von Windkraftwerken mit Interesse entgegengesehen werden.

13. November 2003

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