Ein paar Eindrücke aus einer Reise in die Türkei

Am 29. März 2006 konnte man in der Südtürkei eine totale Sonnenfinsternis beobachten. Ein Grund für uns dorthin zu reisen. Neben der Sonnefinsternis gewannen wir aber auch Eindrücke aus einem uns fremden Land.

Inhalt:

zurück zu aktuell

Reise in die Türkei

Wir reisten mit einem Pauschalaragement mit der türkischen Sun Express mit einer Boeing 737. Ein kleiner Tipp: Vermeiden Sie die Sitzreihen 11 und 12. Dort hat es weniger Fenster und Sie werden kaum etwas von der Landschaft sehen.

Wir begannen unsere Reise im Midfielddock. Der Weg dorthin ist sehr lang und das Dock selbst auch noch weitläufig. Ich flog schon lange nicht mehr und staunte etwas über die langen Wartezeiten. In Antalya mussten wir sehr lange auf das Gepäck warten. Hier ein Bild aus dem Midfielddock:

zum Seitenanfang

Die Türkei und die EU

Vor allem in den touristischen Gegenden hat sich der Euro als Zweitwährung etabliert. Auch die Autonummern sehen beinahe aus, wie diejenigen der EU. Nur die Sterne fehlen noch:

Man trifft erstaunlich viele Leute, welche Deutsch sprechen. Die Gäste im Hotel waren in der Mehrzahl Deutsche und Russen.

Für mich stellt sich eine Frage: Verdient jemand bei uns weniger als Fr. 3000.-- Netto pro Monat, so regen wir uns auf und fragen uns, ob wir das Geschäft nicht meiden sollen. Nutzen wir bei Ferien in der Türkei nicht die Situation dieser Menschen aus? Verdienen diese den alle mehr als entsprechend Fr. 3000.-- Netto, wobei man selbstverständlich die Lebenskosten berücksichtigen muss. Das Selbe gilt naturgemäss auch, wenn man billige Importwaren kauft. Ich meide wenn möglich Produkte aus China, denn ich weiss unter welch miserablen Bedingungen die Menschen dort arbeiten müssen.

zum Seitenanfang

Antalya eine Stadt im Bauboom

Antalya hatte um 1970 noch ca. 60'000 Einwohner. Heute hat es je nach Quelle zwischen 1 und 1.5 Mio. Einwohner. Wohnblöcke werden daher in grosser Zahl gebaut.

Man trifft in der Türkei viele Leute welche Deutsch sprechen. Etwas aufdringlich sind die Händler. Man wird auf den Trottoirs vor dem Laden immer wieder angesprochen.

Die Mehrzahl der Frauen in diesem muslimischen Land trägt kein Kopftuch. Anders sah es bei den Marktfrauen auf dem Markt von Kemer aus. Auf diesem Markt konnte man jede Menge Gewürze wie Pfeffer oder Safran kaufen.

Hier ein paar Bilder aus Antalya.

Zuerst ein Gässchen aus der Altstadt:

 

Der alte Hafen. Die Stadt ist auf einem Felsplateau über dem Meer gelegen:

Schulkinder tragen wie das Mädchen auf dem Bild Schuluniformen:

Man sieht in den türkischen Städten viele Hunde. Bei diesem hier fragte ich mich ob er herrenlos sei. Ein netter Blick genügte jedenfalls und schon lief er einer Person nach:

Das Minarett der Hauptmoschee. Die Berge sind bis 3000m hoch und in dieser Jahreszeit noch schneebedeckt:

Die Mittelmeerküste im Golf von Antalya:

Nochmals die Berge im Hinterland von Antalya:

Ein schöner Park in Antalya:

In Antalya gibt es immer noch die Migros. Sie wurde seinerzeit von Gottlieb Duttweiler gegründet, hat aber heute nichts mehr mit der Migros Schweiz zu tun:

Dieses Lichtsignal zeigt an, wie vile Sekunden die Grünphase noch dauert. Danach kann man ablesen wie lange das Signal noch auf rot steht. Eine wirklich gute Sache:

        

Antalya wird von Blöcken dominiert. Die Zacken auf den Dächern sind alles Sonnekollektoranlagen. Dazwischen beherrscht ein fürchterlich grosser Autoverkehr die Stadt:

Eisenbahnanschluss hat Antalya nicht. Seit 1999 verkehrt ein Tram auf einer Einspurstrecke tagsüber im Halbstundentakt:

Die Busse haben keine festen Haltestellen und keinen Fahrplan. Man stellt sich an den Strassenrand und hält den Bus an. Zum Aussteigen bittet man den Chauffeur anzuhalten. Linienplan konnte ich in Antalya nicht entdecken. Busfahren ist für ortsunkundige ein schwieriges Abenteuer. Hier der grosse Busbahnhof in Antalya:

zum Seitenanfang

Hotels noch und noch und kein Ende der Bauerei

In der Gegend findet man Hotels in grosser Zahl. Und es werden immer noch neue gebaut. Teilweise liegen diese gar nicht mehr am Meer. Ich frage mich, wer denn dort noch Ferien machen will. Hier ein paar Bilder:

In diesem Hotel in Göynük in der Gegend von Kemer wohnten wir. Das Hotel bietet 1200 Gästen Platz. Unten das Hotel von der Meerseite aus gesehen:

Der Swimmingpool und die Liegestühle wurden noch kaum benutzt:

Der Strand vor dem Hotel:

Am Nachmittag bildeten sich oft Quellwolken:

Unmittelbar hinter dem Meer erheben sich wunderschöne Berge:

Hier noch ein paar Bilder von Hotels in Göynük und Kemer:

Dieses Hotel befindet sich hinter "unserem" Hotel:

Immer noch werden neue Hotels gebaut. Dieses Hier liegt nicht direkt am Meer:

Ein seltsames Hotel entsteht gleich daneben. Es wird die Form eines Ozeandampfers erhalten:

zum Seitenanfang

Das Dorf Göynük und Umgebung

Für diese zwei Hotelanlagen wurde ein Ortsteil abgerissen. Offenbar konnten die Bewohner teilweise keine Baubewilligung vorweisen und mussten Entschädigungslos wegziehen. Hinter diesen Hotels entstehen neue Häuser:

Telefonzellen wie auf dem Bild sieht man in grosser Zahl:

Am eigentlichen Ortseingang wird ein Stadttor gebaut:

Im Dorf wird eine vierspurige "Prunkstrasse" mit Mittelstreifen gebaut. Beim rötlichen Gebäude handelt es sich um das Schulhaus:

Laufend trifft man auf Denkmäler von Kemal Atatürk. Hier das Atatürkdenkmal vor der Post von Göynük:

Für was die Lautsprecher am Laternenmast gut sind ist mir schleierhaft:

Moscheen sieht man in grosser Zahl. An jedem Minarett sind Lautsprecher für den Gebetsruf angebracht. Hier die Moschee von Göynük:

In die Moschee von Kemer strömten die Gläubigen in grosser Zahl. Mir fiel auf, dass es sich ausschliesslich um Männer handelte:

Nicht sehr vertrauenswürdig schaut diese Fussgängerbrücke aus:

In diesem Zelt wird gewohnt. Ob dies wohl eine vorübergehende Bleibe ist?

Schuhputzer trifft man noch oft an. Hier ein Schuhputzstand in Side:

Orangenbäume findet man jede Menge. Uebrigens schmecken die Tomaten ausgezeichnet nach Tomaten. Wie in meiner Kindheit kennt man die geschmacklosen Horssol-Tomaten noch nicht, obwohl man in der Gegend von Antalya jede Menge Treibhäuser sieht.

zum Seitenanfang

Sonnenkollektoren auf jedem Haus

Beinahe auf jedem Haus findet man Sonnekollektoren. Hier solche Anlagen bei einem Händler für Sonnekollektoren:

Hier Kollektoren auf den Dächern:

Ueber dem Parkplatz vor dem Hotel befand sich ebenfalls eine grosse Sonnenkollektorenanlage:

zum Seitenanfang

Die Berge in der Türkei

Die Berge laden zu wunderbaren Wanderungen ein. Das Wanderwegnetz scheint aber doch eher etwas wenig ausgebaut zu sein. Hier ein paar Bilder:

Das Deutsch auf der Tafel ist nicht ganz korrekt. Doch was solls, ich fand an der Cote d'Azzur auch eine Tafel mit der Aufschrift: "Eine von die schönste Plätze in die Welt":

Ein Schildkröte am Strassenrand:

Am Ende des Wanderweges wird man mit einem Floss für den Betrag von 2 Euro in die Schlucht gefahren:

zum Seitenanfang

Antike Ruinen

In der Türkei trifft man viele Ruinen aus alter Zeit. Hier ein römisches Aequadukt in Phaselis:

Das Amphitheater ebenfalls in Phaselis:

Phaselis hatte in seiner Zeit Glanzzeit drei Häfen. Hier eine der Buchten mit Touristenschiffen, welche die Bucht aufsuchen:

Eine Katze in den Ruinen von Phaselis:

Side östlich von Antalya ist in die Ruinen hineingebaut:

zum Seitenanfang

Die Sonnenfinsternis

Da sich um die Mittagszeit in der Nähe der Berge immer wieder Quellwolken bildeten, suchte wir zur Beobachtung der Sonnenfinsternis das weiter von den Bergen entfernt gelegene Antalya auf. Einige dünne Wolken trübten noch kurz vor der totalen Phase die Sonne, verzogen sich aber rechtzeitig, so dass wir in den Genuss einer mehr als 3 Minuten dauernden totalen Phase kamen.

Es ist frappierend, wie es nach dem verschwinden der letzten Sonnestahlen wirklich dunkel wird. Autofahrer welche weiterfuhren schalteten die Scheinwerfer ein. die offenbar automatisch gesteuerten Strassenlampen begann zu leuchten und man konnte helle Sterne erkennen. Die Sonne ist von der schwarzen Mondscheibe abgedeckt und von einem Strahlenkranz umgeben, der Corona.

Leider konnte ich mit unserer Digitalkamera keine Photos machen, das Erlebnis dieser Erscheinung kann man aber so oder so nicht photografisch wiedergeben.

Hier der Strand im falen Licht kurz vor der totalen Phase. Auf dem Sportplatz versammelten sich die Schulkinder zu einer grossen Sonnenfinsternisparty.

zum Seitenanfang

Verspätete Rückreise

Bei solchen Reisen ist man vor Ueberraschungen nie gefeit. Eigentlich hätten wir am frühen Morgen zurückreisen müssen. Am Vortag erfuhren wir, dass wir mit einem anderen Flug zwölf Stunden später mit der in Basel ansässigen von Moritz Suter gegründeten Hello Air statt mit der türkischen Sun Express heimreisen würden. Die Hello Air machte auf mich übrigens einen sehr guten Eindruck. Sie benutzt DM 90 mit nur fünf Sitzen statt 6 Pro Sitzreihe und bietet beim Essen richtiges Besteck an. Fensterplätze ohne Fenster gibt es bei ihr nicht. Hier noch ein Bild auf die türkischen Berge nach dem Start kurz vor dem Eindunkeln:

In Kloten musste man nicht annähend so lange auf das Gepäck warten, wie in Antalya. In dieser Beziehung ist der Service in Kloten wesentlich besser.

zum Seitenanfang

zurück zu aktuell

10. April 2006

zur Startseite